Foto: Fighting Spirits/Fotograf Markus Borsch
Fighting Spirits – ein Musikprojekt mit Strahlkraft auch während der Corona-Krise.
Auch einen Musikfilm hat der Verein auf Basis eines Mini-Workshops virtuell realisiert. „Nun machen wir uns an die Eroberung von Spotify, mit einem zwischengeschalteten Label, um jüngere Zielgruppen anzusprechen“, erläutert die Vorstandsvorsitzende die nächsten Technologieschritte. Vahlhaus: „Das kommt an. Und wir haben die starke Hoffnung, dass wir mit unserer Fotostrecke „SPUREN des Lebens - SPRUNG ins Leben“ in 30 Wochen in jeder Woche einen unserer 30 Spirits präsent halten, bis wir wieder reale Treffen durchführen können.“
Auch die Budgetsituation ist für den Verein nicht einfach. Eine großzügige Spende des IT-Dienstleisters DMI unterstützte das Filmprojekt; sonst trifft so gut wie keine Spende mehr ein – wohl auch wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Umstände, bedauert der Vorstand.
„Niemals aufgeben!“
Den Mut und das Engagement von A. Vahlhaus und ihrer Kollegin M. Steffen beeinträchtigen all diese Schwierigkeiten nicht. Sie blicken konstruktiv in die Zukunft: „Jede Krise eröffnet auch Chancen. Wir nutzen die neue Situation, um uns verändert neu aufzustellen.“
Für sie hat COVID-19 die Situation deutlich verschärft: Schwerkranke Kinder und Jugendliche, etwa in der Onkologie, leiden unter den Folgen der Pandemie. Aufgrund der Immunsuppression ist ihre Ansteckungsgefahr deutlich erhöht. Die Bedingungen für Therapie und Pflege in Akuthäusern, in der Reha oder auch zu Hause mussten für die Hochrisikogruppe organisatorisch und medizinisch angepasst werden.
Seit vielen Jahren unterstützen die „Fighting Spirits“ Kinder und Jugendliche mit einer lebensbedrohenden Erkrankung. Das Musikprojekt der „kämpfenden Geister“ verleiht den Erkrankten Mut, Kraft und Lebensfreude – durch das Texten und Komponieren von eigenen Songs und durch gemeinsame Aufführungen. Initialgezündet in Düsseldorf und seither in Schwalmtal/NRW angesiedelt, führt der gemeinnützige Verein mit ehrenamtlich Engagierten die Kinder und Jugendlichen durch dunkle Zeiten. Aber auch die Fighting Spirits mit ihren anspruchsvollen Repertoires, Fernsehauftritten und Konzerten mussten sich in der Krise grundlegend umstellen.
So sah sich der Verein gezwungen, das für Ende Februar organisierte Konzert kurz vor dem Termin abzusagen – „wir haben die Schutzverordnung vorausgeahnt“, erinnert sich Alexandra Vahlhaus. „Wir hatten die Generalprobe mit Begeisterung durchgeführt, alles war für ein erneutes erfolgreiches Konzert mit starken Parts vorbereitet – dann kam das Aus.“ Die enorme Enttäuschung lag wie Blei auf den Teilnehmern, aber: „Das Schlagzeug wartet weiterhin in der Künstlergarderobe der Schwalmtaler Achim-Besgen-Halle – man hat uns zugesichert, unser Konzert sei das erste, das nach Ende der Krise durchgeführt würde.“
Seit der Konzertabsage gab es für die Mitglieder aufgrund von Corona kein physisches Treffen mehr, bedauert die Vorstandsvorsitzende. Sich – ausgerechnet in einer Gesangsgruppe – zu treffen, wäre für Immunsupprimierte, auch posttherapeutisch, viel zu riskant. Generell leiden die Kinder und Jugendlichen sehr unter der Vermeidungsstrategie von Sozialkontakten.
Virtuelle Treffen, neue Formate
„Wir engagieren uns weiter mit den Kindern und Jugendlichen in unserem Musikprojekt – unterstützt durch Technologie“, erklärt Vahlhaus: Themenvorschläge gehen in die Runde, neue Songs werden kreiert und bei den wöchentlichen virtuellen Treffen mit wechselnder Teilnehmerzahl gibt es viel kreativen Input.
Foto: Fighting Spirits/Fotograf Markus Borsch
Neue Formate und Technologien ermöglichen die Unterstützung schwerkranker Kinder und Jugendlicher ohne reale Treffen.