Die Teilnehmer von FALKO.NRW beim Projektabschluss im Frühjahr 2019

Eine Verbesserung des interoperablen Datenaustausches zwischen Krankenhäusern und über die Sektorgrenzen hinaus – dieses Ziel von FALKO.NRW brachte Leistungserbringer, Forschung und Wirtschaft an einen gemeinsamen Projekttisch der Gesundheitswirtschaft MedEcon Ruhr.

Über die Infrastruktur des Westdeutschen Teleradiologieverbundes (TRV) sollten sowohl die radiologischen Befunde zwischen den Häusern ausgetauscht werden können als auch alle fallrelevanten Dokumente einer digitalen Patientenakte. Grundlegend ist dafür die reibungslose Kommunikation der IT-Systeme der Häuser Bergmannsheil, Katholisches Klinikum Bochum, Knappschaftskrankenhaus Langendreer und Marienhospital Herne. Um das zu gewährleisten, setzten die Projektteilnehmer auf die interoperablen Standards der IHE-Profile PDI und XDM.

DMI im Teilprojekt zur Krankenhaus-Krankenhaus-Kommunikation

Das Ziel aller beteiligten Partner – in diesem Teilprojekt neben DMI auch IHE Deutschland, Hochschule Niederrhein, RZV und VISUS:  die Zusammenstellung, der Versand und der Empfang kompletter Falldatensets zwischen zwei Krankenhäusern anhand unterschiedlicher Behandlungsszenarien.
So konnten bereits reale Patientenverlegungen mit der neuen Technik unterstützt werden. Für die Verlegung an Montagen wurden bereits am Freitag vorher alle notwendigen Unterlagen elektronisch und vollständig vom verlegenden Haus an die weiterbehandelnde Klinik versandt – eine qualitative Prozessverbesserung, die nicht zuletzt auch für die beteiligten Anwender im Krankenhaus Zeit und Ressourcen spart.

Die KDL als wichtiger Baustein

Bezüglich Dokumentation und Kommunikation von Patientendaten stand für den Archivierungsspezialisten DMI die Anwendung der Klinischen Dokumentenklassen-Liste (KDL) im Mittelpunkt. Die KDL leistet auf semantischer Ebene einen wichtigen Beitrag. Sie ermöglicht das Mappen, also die Zuordnung interner Dokumenttyp-Benennungen, und schafft so die Basis für den Datenaustausch.  


Bei FALKO.NRW wurde die elektronisch erzeugte Dokumentation für das Knappschaftskrankenhaus Bochum auf die Klinische Dokumentenklassen-Liste (KDL) gemappt bzw. vorhandenes Mapping nochmals hinterfragt und aktualisiert. So schuf man damit die Basis für die Interoperabilität mittels IHE-D Value sets (classCode, typeCode), indem man die KDL auf die IHE-D Value Sets mappt. Mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten hoch zufrieden: Nach Abschluss der Kodierung konnte von den 208 bereitgestellten Dokumenten des Knappschaftskrankenhauses insgesamt 169 Dokumenten komplett ein KDL-Wert, sowie ein typeCode, ein classCode, als auch ein healthcareFacilityTypeCode und ein practiceSettingCode zugewiesen werden, was in der Summe eine sehr gute Quote bedeutet.

Auch in den anderen Teilprojekten „Intersektorale Kommunikation“, „Upload Portal“ und „Rettungsdienstkommunikation“ ging es um den Austausch sensibler Gesundheitsdaten zwischen interoperablen IT-Systemen. Diese informations- und revisionssichere Kommunikation zur Verbesserung der klinischen Prozesse spiegelt genau den Kern des Archivar 4.0 wider – ein von DMI entwickeltes Programm zur Modernisierung von Dokumentation und Archivierung im Digitalen Wandel.