KDL-Experten auf der DVMD-Tagung (v.l.): Susann Köhler (DMI Leisnig), Simone Heckmann (DMI Münster), Markus Stein (RZV), Annett Müller (DMI Leisnig), Stefan Müller-Mielitz (IEKF GmbH) und Beatrix Schäferhoff (Cerner).
Für Medizinische Dokumentare ist der Deutsche Fachverband für Dokumentation und Informationsmanagement in der Medizin e.V. (DVMD) die etablierte Institution im deutschen Gesundheitswesen. Seit 1972 engagiert sich der Verband mit seinen mittlerweile rund 800 Mitgliedern und ist auf wissenschaftlicher Basis die Interessenvertretung für die Etablierung seiner Themengebiete in Ausbildung, Studium und Praxis.
Auf der diesjährigen Fachtagung des DVMD im März war „Brücken bauen“ das zentrale Leitmotiv. In zahlreichen Vortrag-Sessions und Workshops tauschten sich die rund 170 Teilnehmer aus, diskutierten Forschungsergebnisse und warfen einen Blick in verwandte Fachgebiete. Unter ihnen engagierten sich auch Mitarbeiterinnen von DMI Leisnig. Mit zwei Vorträgen aus dem Bereich Fachdienste Medizinische Dokumentation (FMD) war DMI fester Bestandteil der Tagungsagenda. So referierte Maria Klotzsch zum Thema „Inhaltliche Erschließung der Patientenakte – Sind überhaupt alle Informationen für die Tumordokumentation enthalten?“ und Susann Köhler über „Die KDL als Basis für die Qualifizierung im Rahmen der revisionssicheren, elektronischen Langzeitarchivierung“.
Die KDL (Klinische Dokumentenklassen-Liste, vormals Konsolidierte Dokumentenliste) ist ein Meilenstein des Engagements von DMI im Verband. Die KDL ermöglicht eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen Bezeichnungen von Dokumententypen und -klassen im Krankenhaus. Sie ist ein erfolgreiches Werkzeug, um auch auf begrifflicher Ebene eine Einheitlichkeit zu schaffen. Krankenhäusern steht die KDL lizenzkostenfrei zur Verfügung. Sie kann von diesen als „Kommunikationshilfe“ genutzt werden, um informationsbasierte Prozesse zu optimieren, beispielsweise im Dokumentenaustausch mit dem MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen).
Ursprünglich wurde die KDL bei DMI durch den Bereich Angewandte Forschung zusammen mit dem FMD entwickelt. Um die Verbreitung der KDL zu fördern, übergab DMI die KDL zu Jahresbeginn zur Veröffentlichung und weiteren Entwicklung an den DVMD. Folgerichtig war sie auf der DVMD-Tagung im März ein wichtiges Thema.
„Es freut uns sehr, dass wir mit der KDL einen weitreichenden Beitrag zur Medizinischen Dokumentation und zum Informationsmanagement im deutschen Gesundheitswesen leisten können, der von den Krankenhäusern so positiv angenommen wird“, berichtet Annett Müller, Leiterin der FMD und seit 2017 auch Vorstandsvorsitzende des DVMD. „Mit der Übergabe der KDL an den Verband sind wir in der Lage, noch mehr Expertenwissen aus anderen Fachbereichen in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen.“
Verbandsarbeit, die sich lohnt: Der DVMD profitiert vom starken Engagement seiner Mitglieder und von Unternehmen wie DMI, die ihre repräsentative Erfahrung aus der Praxis aktiv zur Verfügung stellen. Mitglieder wie DMI profitieren durch die allgemeine Anerkennung und Verbreitung ihrer wertbringenden Arbeitsergebnisse.